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2009: Sommer in Frankreich
An der Quelle der Sorgue - Fontaine-de-Vaucluse


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Es war am Ostersonnabend 1999, als wir auf der Rückfahrt von einem zweiwöchigen Aufenthalt an der Côte d'Azur das erste Mal nach Fontaine-de-Vaucluse kamen. Wir hatten uns manche bekannten Orte in der Provence angesehen wie Aix-en-Provence, das Dorf Roussillon mit seinen rötlichen Ockerfelsen, Gordes bis L’Isle-sur-la-Sorgue. Auf der Suche nach einem Hotel für die Nacht waren wir dann auch ins benachbarte Fontaine-de-Vaucluse gekommen. Dort allerdings waren wir in dieser Hinsicht auch erfolglos, wie wir uns auch sogleich denken konnten, als wir in den Ort hineinkamen. Denn besonders auffällig in diesem kleinen Ort waren die vielen Besucher. Wir bummelten ein wenig am Fluß entlang, sahen das große Wasserrad an der Brücke, aber wunderten uns, was diese vielen Leute hierher geführt hatte. Da wir noch ein Bett für die Nacht suchten, mußten wir weiterfahren. Aber schon damals stand für mich fest, daß ich hierher wiederkommen möchte, um das Geheimnis dieses Ortes zu ergründen. Denn daß ein solches existieren mußte, schien offensichtlich.
Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa
Es hat zwar über zehn Jahre gedauert, aber nun war die Gelegenheit günstig, bei unserer kleinen Rundreise auch Fontaine-de-Vaucluse anzusteuern, natürlich diesmal mit voriger Hotelreservierung. Auffällig in diesem Ort sind tatsächlich die Wasserräder und Wasserregulierungsanlagen. Wenn man auf der Brücke über die Sorgue steht, so blickt man in ein enges, von hohen Felsen umgebenes Tal, das nur wenige hundert Meter lang ist. Die Felsen haben nirgends einen Durchbruch, so daß die Sorgue, die unter der Brücke hindurchfließt, nicht von irgendwelchen Zuflüssen gespeist werden kann. Und an dieser Stelle wird klar: wenn die Sorgue nach nur ca. vier- bis fünfhundert Metern nicht nur ein kleiner Bach ist, sondern bereits ein relativ breiter Fluß, der viel Wasser führt, dann hat sie eine gewaltige Quelle!
Tatsächlich handelt es sich hier um die größte Quelle Europas und die fünftgrößte der Welt mit einem jährlichen Wasseraustritt zwischen 630 und 700 Millionen Kubikmeter, durchschnittlich 29000 Liter pro Sekunde.
Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa
Links am Fluß führt ein Weg ans Ende des geschlossenen Tals, dem der Ort und das ganze Département seinen Namen verdankt. Vallis Clausa, so weiß der Lateiner, heißt "geschlossenes Tal", und über das Provenzalische wurde dies dann im Französischen zu Vaucluse. Am Anfang wird dieser Weg an beiden Seiten von netten Terrassencafés und den üblichen touristischen Andenkenbuden begleitet. Es folgt ein technisches Museum an der Stelle einer ehemaligen Papierfabrik, die die Wasserkraft ausnutzte, auf dem Fluß tummeln sich Kajakfahrer - und schließlich ist man bei leichtem Anstieg plötzlich fast allein mit der Natur.
Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa
Und dann, eben lief man noch neben einem rauschenden über Klippen springenden Fluß, ist das Bett des Wasserlaufs leer - nur noch Steine! Wo kam nur all das Wasser her? Vielleicht fünfzig Meter später steht man vor dem Ende des Talkessels, die Felswände ringsum sollen etwa 230 Meter hoch sein. Und am Boden des Kessels ein gähnender Schlund, in dem man weiter unten einen ruhigen Wasserspiegel entdeckt. Ein wenig enttäuschend, wenn man sich vergegenwärtigt, daß dieses Tal bereits vor Jahrtausenden in der Römerzeit ein beliebtes Ausflugsziel war.
Es hat eben mit dieser Quelle noch mehr auf sich. Ein Fremdenführer erzählt es seinen Gästen hier gerade. Diese hier so ruhig daliegende Quelle kann sehr gewaltig anschwellen, den ganzen Kessel füllen (jetzt sieht man auch, daß am Quelltopf verschiedene Wasserstände gekennzeichnet sind), so daß die talwärts stürzenden Wassermassen sogar große Steine mitnehmen. Und das Besondere: Man beobachtet zwischen dem An- und Abschwellen des Wasserausflusses keinerlei Zusammenhang mit dem örtlichen Wetter. Nicht, daß nach einem heftigen Gewitterregen die Quelle besonders anschwillt und bei wochenlanger Trockenheit fast vesiegt - Nein! Solche naheliegenden Zusammenhänge hat man über Jahrhunderte hinweg nicht feststellen können. Es muß ein Geheimnis um die Quelle sein!
Auf dem Schild unterwegs an der Felswand mit dem Bild von Ausflüglern vor ca. hundert Jahren ist es ja auch erklärt. Eine wunderschöne Nymphe, die Hüterin der Quelle, hat einem Musikanten, der auf dem Weg nach Isle-sur-la-Sorgue war und auf einem schattigen Plätzchen eingeschlafen war, das Geheimnis offenbart. Sie führte ihn zwischen Wänden von kristallklarem Wasser, das sich vor ihnen teilte, hinunter auf den Grund des Felsenschlundes auf eine von übernatürlichen Blumen übersäte Wiese. Dort zeigte sie ihm sieben große Diamanten. Wenn sie ein, zwei wegnahm, so schoß das Wasser empor. Sie erklärte ihm, daß sie so das Wasser regulieren kann, wenn sie gar sieben wegnimmt, so steigt das Wasser bis zu dem Feigenbaum (der oberhalb der Quelle steht), der nur einmal im Jahr zu trinken braucht.
Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa Im geheimnisvollen Vallis Clausa
Mit dieser schönen, etwas märchenhaften Erklärung der Nymphe waren auch schon unsere Vorfahren nicht ganz zufrieden. Viele interessierte auch, wie tief das Wasserloch hinunterführt. Ab und zu spie die Quelle auch wieder Münzen aus, die Besucher hineingeworfen hatten. Darunter fand man eines Tages auch eine antike ca. 2000 Jahr alte römische Bronzemünze. Inzwischen haben Höhlentaucher mit wissenschaftlicher Akribie in ca. 30 Meter Tiefe an einem Felsvorsprung über 1600 Münzen gefunden, meist bronzene, aber auch silberne und goldene aus der Zeit von 30 vor Christus bis ins 5. Jahrhundert.
Erste Tauchgänge, um das Geheimnis um diese Quelle zu lüften, fanden 1869 statt. Damals kam man nicht weiter als 6 Meter. 1877 kam ein Taucher aus Marseille mit damals modernster Ausrüstung, Bleischuhen, Luftschlauch und Luftpumpen schon 23 Meter tief. Jacques-Yves Cousteau unternahm 1943 einen ersten Versuch, bei dem er fast ums Leben gekommen war, mußte nach 40 Metern Tiefgang umkehren. Mitte der 50er Jahre kam er und seine Tauchkollegen auf 74 Meter, und 1967 setzte ein Tauchroboter in 106 Meter Tiefe auf. Spätere illegale Tauchgänge von tollkühnen Männern im Jahr 1981 zeigten, daß der Riesenschlund sogar 145 Meter bzw. sogar 205 Meter tief war.
Weiter kam man nur mit extra dafür gebauten Tauchrobotern, sogenannte Sorgonauten, von denen auch welche verloren gingen. Der letzte setzte 1989 in einer Tiefe von sage und schreibe 308 m unter NN auf, das sind 329 Meter unter dem Höhleneingang. Ob es noch weitergeht, weiß man bis heute nicht!


Hier noch ein Link zu einem (in deutsch geschriebenen) Reisebericht des Niederländers Charles Julien Senior, dem es ähnlich wie uns ergangen ist. Auch er ist ein zweites Mal zu dem Ort zurückgekehrt, um dessen Geheimnis zu erkunden. Sehr viele Informationen über den Ort, seine Museen, und natürlich die Quelle.

Gute Sammlung von Reiseberichten


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Letzte Änderung: 17.2.2010