La Baule, Pornichet und Saint Nazaire |
![]() ![]() Wir waren bereits am frühen Nachmittag in La Baule eingetroffen, so daß genügend Zeit war, sich noch etwas in der Umgebung umzusehen. Zunächst gingen wir zum breiten Strand, der direkt vor unserem Hotel lag. Obwohl erst der 9. September war, gehörte der Strand fast allein den Möwen. Hier oben im Norden Frankreichs war in diesem Jahr der Sommer zeitig zu Ende gegangen, von Strandleben an diesem mit 12 Kilometern angeblich längstem Badestrand Europas war nichts zu sehen. Das Meer lag zu unserer großen Enttäuschung sanft und ruhig da, gar nicht so, wie wir dies von früheren Aufenthalten am Atlantik kannten. ![]() ![]() |
Guérande |
![]() Uns hat diese Festungsstadt sehr gut gefallen, sie erinnerte uns lebhaft an die mittelalterlichen Festungsstädte, die wir aus dem Süden kennen wie Carcassonne und Villefranche-de-Conflent. ![]() ![]() Das graue, grobe Meersalz setzt sich in den Becken am Boden ab und wird von dort von den Salzbauern an die Ränder geschoben, wo es trocknet und dann per Schubkarre abtransportiert wird. Wegen seines hohen Reichtums an Spurenelementen ist es ebenfalls wertvoll und wird in der Hausmannskost, für Gerichte mit Salzkruste, zum Salzen von Gemüsekochwasser und für Grillgerichte gern verwendet. Übrigens ist das Guérande-Meersalz weniger salzig als das Mittelmeersalz, es sei dadurch zarter und aromatischer. Auf jeden Fall haben wir uns hier mit dem Guérande-Salz gut eingedeckt, um es zu Hause zu verwenden und zum Teil auch zu verschenken. Weil das Wetter sonnig und warm war, suchten wir uns am Nachmittag einen Badestrand und fanden einen geeigneten auch in Pouliguen. Wir sonnten uns ein Stündchen und badeten in den dort heftig anbrandenden Atlantikwellen. Dabei mußten wir gut darauf achtgeben, nicht gegen die reichlich vorhandenen Steine und Felsen im Untergrund geschleudert zu werden. Wenn man dann noch bedenkt, daß dies seit vielen Jahren das erste Mal war, daß wir angezogen (diese unsinnige Bade"kleidung"!) ins Wasser gingen, so war es nicht das reine Vergnügen ... Aber wir haben die Gelegenheit genutzt, wenigstens einmal wieder im Atlantischen Ozean zu baden. |
Le Croisic |
![]() Auf der Küstenstraße umrundeten wir die Gemeinde und erkundeten auf diese Weise die zerklüftete, wild wirkende Felsenküste, die wohl für die gesamte Bretagne recht typisch ist. Weil uns dieses Hafenstädtchen so gut gefiel, beschlossen wir, zum Abendessen hierher zurückzukommen. Wir kehrten in eine der vielen einladenden Crêperien ein und verzehrten jeweils ein Galette, d.h. ein herzhaftes Crêpe aus ![]() |
La Roche-Bernard, Billiers und Piriac-sur-Mer |
![]() Tatsächlich erwies sich dies als eine sehr gute Wahl, denn La Roche-Bernard war wirklich eine Besichtigung wert! Hoch über dem Ufer der Vilaine gelegen, ca. 10 km von deren Mündung entfernt, bietet diese Kleinstadt eine reichhaltige Geschichte und eine sehenswerte historische Altstadt. Auch der große Flußhafen und die hohe und lange Kettenbrücke, die hier über die Vilaine führt, sind der besonderen Erwähnung wert. Diese Stadt wird wegen ihrer Lage auch gern als "Tor zur Bretagne" bezeichnet, liegt sie doch, seitdem das Département Loire-Atlantique mit dem alten Sitz der Herzöge der Bretagne, Nantes, nicht mehr zu der Verwaltungsregion Bretagne gezählt wird, an der südlichen Grenze dieser Region. Nach einem ausgiebigen Bummel durch die hübsche Altstadt sind wir dann auf der Suche nach den keltischen Hünengräbern weitergefahren über die Brücke auf die andere Seite der Vilaine bis nach Billiers. Zunächst haben wir uns die Spitze der dortigen Halbinsel, die Pointe de Pen-Lan angesehen, die in die Vilaine-Mündung hineinragt und uns den an diesem Tag wieder kalten Wind um die Nase wehen lassen. Danach haben wir nach einem kleinen Fußmarsch auf der Steilküste bei Nieselwetter den ersten Dolmen gefunden, eine Ansammlung fast im Kreis liegender Steine. Auf der anderen Seite des Parkplatzes war der zweite angekündigte Dolmen zu besichtigen. Er war ob seiner heutigen Form, die ihm im Laufe der Jahrhunderte Küstenabbrüche gebracht haben, etwas origineller, denn er sieht wie eine Kröte aus - und heißt deshalb auch so. Generell werden als Dolmen, was aus dem Bretonischen kommt, und Steintisch bedeutet, alle aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit überkommenen aus großen Steinblöcken errichteten Bauwerke bezeichnet. Meistens sind sie wohl Grabstätten gewesen. ![]() Der Heimweg nach La Baule führte wie gehabt wieder über Le Croisic zum Abendessen. Und am nächsten Tag hieß es nach einem morgendlichen Regenschauer Abschied zu nehmen von La Baule, der Guérande und der Bretagne, um quer durch Frankreich die Rückreise in den Alltag anzutreten. |
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