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"Auf dieses kann man zählen jede Zeit, dass es am 30. Februar nicht schneit." Bauernregel |
Ja, am 30. Februar
- das glaube ich gern. Aber eigentlich rechnet man auch zum meteorologischen Frühlingsanfang im sonnenverwöhnten Südfrankreich nicht mit Schnee. Aber nun der Reihe nach ... Der Winter in Deutschland schien uns lang genug gewesen zu sein, meine beruflichen Pflichten waren Vergangenheit - und in Aphrodite Village, Leucate, wartete viel Arbeit auf uns, denn unser Ferienhäuschen sollte unser zweites Zuhause werden. Ganz bewußt sind wir also in diesem Frühjahr zeitig in den Süden aufgebrochen. Auf halber Strecke haben wir liebe Freunde in der Umgebung von Basel besucht. Am Sonntag, dem 7. März, wollten wir dann runter ans Mittelmeer fahren. Welch Schreck für uns, als wir am Sonntagmorgen feststellen mußten, daß es geschneit hatte. Dabei hatten wir doch schon Sommerreifen aufgezogen. Schließlich fuhren wir in den warmen Süden und wollten dort zunächst bis in den Juni bleiben! |
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Was blieb uns anderes übrig, als vorsichtig loszufahren. Unterwegs stellten wir beruhigt fest, daß schon am Flughafen Basel/Mulhouse weniger Schnee lag, und es dann auch auf den Feldern immer weniger wurde. Die Autobahn war sowieso frei. Ab Dôle war dann Schluß mit winterlicher Landschaft. Weiter ging es immer südlich! Aber was war das? Nicht weit nach Lyon in der Drôme wurde der Himmel grau und es begann heftig zu schneien. Zu unserem Verdruß blieb der Schnee bald auch noch liegen. Es wurde matschig, später glatt. Man konnte nur noch langsam in der Spur des Vordermanns fahren. Die Überholspur nutzten nur noch verrückte, des Winters unerfahrene Autofahrer. Das Radio meldete immer mehr Unfälle und in deren Gefolge kilometerlange Staus. Wir setzten die Fahrt vorsichtig und immer langsamer fort. Schließlich hörten wir bei Radio Autoroute INFO 107.7 , daß südlich von Montélimar sieben Unfälle gezählt wurden - und es dort gar nicht mehr weitergeht. Das war der letzte Anstoß für uns, für heute aufzugeben, obwohl es noch nicht einmal 15 Uhr war. Aber wir mußten ja nicht heute ankommen. Niemand - außer Arbeit - wartete auf uns. Warum also Kopf und Kragen riskieren? Bei der nächsten Abfahrt fuhren wir also von der Autobahn herunter und in die Nougatstadt Montélimar hinein. Während die Autobahn durch den Verkehr, aber auch durch Räumfahrzeuge, wenigstens auf einer Spur noch befahrbar war, war es auf der Zufahrtstraße und in der Stadt sehr schwer, sich durch die Schneemassen zu bewegen. Nach längerer Suche fanden wir schließlich ein Hotel und waren über unsere Entscheidung umso froher, als wir kurz danach hörten, daß die Autobahn inzwischen gesperrt worden war. Vielleicht hätten wir die Nacht frierend im Auto oder nach der Evakuation der Autobahn in einer Turnhalle verbringen müssen ... |
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Abends stapften wir durch tiefen Schnee - wie im ganzen Winter nicht in Deutschland und Tschechien (da verbrachten wir den Jahreswechsel) zu einem dem Hotel benachbarten Restaurant. Wenn wir nicht eigentlich hätten weiterfahren wollen, wäre es richtig winterlich romantisch gewesen. Dies in Montélimar, das gern als ein Tor zum mediterranen Süden angesehen wird. Am nächsten Morgen meldeten die Nachrichten, daß die Autobahnen A7 und A9 wieder frei sind, aber nur für den privaten Autoverkehr mit maximal zugelassenen 70 km/h Geschwindigkeit. Für LKW war die Autobahn gesperrt. Das klang gut, sicher war die Autobahn geräumt - wie auch die Straßen von Montélimar, wie wir beim Blick aus dem Hotelfenster sehen konnten. Die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit fanden wir auch gut, mußten wir doch nicht mit so vielen Gefahr bringenden unvernünftig schnell fahrenden Fahrern rechnen. Und - schließlich war es nicht mehr sooo weit. Je weiter wir in den Süden kämen, desto wärmer wird es, so daß die Wetterunbilden sicher bald vergessen sein würden. Dachten wir! |
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Auf der A9, der Languedocienne, sahen wir sehr bald die Auswirkungen des Fahrverbots für LKW. Diejenigen Laster, die schon unterwegs waren, meist nach Spanien, waren rausgewinkt worden und mußten parken. Dafür wurden auf mehreren zig Kilometer langen Strecken (oft über 10 und mehr km) die rechte Fahrspur benutzt. Den Fahrern blieb nicht anderes übrig als abzuwarten. Die Grenze zu Spanien war sowieso gesperrt! Die sommerbereiften LKW hätten eh keine Chance bei dieser Glätte über die Pyrenäen zu kommen. Manche Fahrer aber besaßen offensichtlich Humor: Wir sahen viele Schneemänner an der Strecke. Zwischendurch, kurz vor Béziers auf der Höhe von Sête, war plötzlich der Schnee weg. Wir schöpften Hoffnung. Zu bedenken gaben uns allerdings die Horrormeldungen im Radio (Unfälle, Staus, Warnungen, nicht das Auto zu benutzen), die sich aber vor allem auf die Strecke ab Narbonne Richtung Toulouse konzentrierten. |
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Die Hoffnung war trügerisch. Die schneefreie Strecke um Sête war sehr schnell zu Ende. Es schneite wieder, und dies umso heftiger. Der Schnee auf der Straße wurde immer höher, kurz vor Narbonne schien es, als ob die Autobahn bald unpassierbar würde. Da sahen wir zu unserem Glück an einer Auffahrt einen Schneepflug hereinkommen. Dummerweise direkt hinter uns. Ganz vorsichtig und langsam bin ich in die Überholspur ausgewichen, der Schneepflug rechts an uns vorbei, auch der Fahrer hinter uns hatte verstanden und ließ mich wieder rein. Dann blieben wir einfach dran - trotz des feuchten Drecks, den er auf die Windschutzscheibe wirbelte. Kurz vor der Abfahrt Leucate mußten wir noch ein auf dem Dach liegendes Auto umfahren, dann ging es raus. Im Radio wurde davor gewarnt, andere als die Autobahnen und die Routes nationales zu benutzen. Deswegen hatten wir schlimmste Befürchtungen, auf der ungeräumten Départementstraße D627 zu fahren. Aber es ging erstaunlich gut - trotz unserer Sommerreifen! Auch die Anhöhe nach dem Abzweig zum Bahnhof, vor der wir ein wenig Bammel hatten, schafften wir eigentlich ohne Probleme. So waren wir dann bald glücklich, als die ersten Häuser der Naturistendörfer auftauchten, als wir die armen kleinen Häschen auf dem Kreisverkehr am Niemandland im tiefen Schnee hoppeln sahen. Das Tor von Aphrodite stand zu unserer Begrüßung sperrangelweit offen ... |
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Mit unserer Ankunft hatte der Schneefall aufgehört - und die Sonne kam heraus. Allerdings blieb es - vor allem nachts - noch eine Woche lang sehr kalt. Und solange hielt sich auch der Schnee. In Aphrodite wurde das Laufen recht gefährlich. Niemand räumte dort die Wege, am Tage wurde die Schneeoberfläche von der Sonne aufgetaut, in der Nacht gefror sie wieder. Vor allem am Vormittag war es tückisch und kreuzgefährlich. Der seltene Anblick des verschneiten Pools, den wir von unserem Quartier aus hatten, und der sonnigen, verschneiten Landschaft entschädigte für manche Unbill. Der Frühlingsanfang 2010 wird uns - und den Bewohnern Südfrankreichs - wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. |
Informationen und Weblinks zu Leucate und Umgebung: Freunde, Orte, Restaurants |
Es sei denn - völlig ungewöhnlich - der Winter bricht über Südfrankreich herein:
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Im Netz seit: 27. November 2010 / Letzte Änderung: 24.1.2011 |
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