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"In jedem Fall an jedem Ort wirkt Ruhe wie ein Zauberwort!" - unbekannter Autor |
Von Sallèles d'Aude habe ich in keinem meiner Reiseführer - und vom Languedoc-Roussillon besitze ich einige - gelesen. Es liegt ganz offensichtlich abseits der Haupttouristenwege. Das mag anders sein, wenn man beispielsweise mit einem Hausboot unterwegs ist und deshalb die touristischen Wegweiser für die Wasserwege benutzt. Doch dazu später mehr. Eines Tages jedoch las ich irgendwo einen kleinen Hinweis auf den Ort Sallèles d'Aude, der mich neugierig machte. Fragen Sie mich nicht, wo und warum, ich weiß es nicht mehr. Ich glaube, es war eines dieser zahlreichen "Auswanderer"-Bücher, aber ich finde die Quelle nicht mehr. In der Gegend von Narbonne gibt es eine Reihe von Dörfern mit dem Zusatz "d'Aude", sie liegen eben an diesem Fluss, der auch dem Département seinen Namen gibt, aber keines ist mir durch besondere Sehenswürdigkeiten aufgefallen. Sallèles d'Aude aber wollten wir erkunden. Wir bogen auf der Straße von Narbonne nach Béziers in Coursan (der Ort, wo an der Ampel an manchen Samstagen in der Hochsaison kilometerlange Staus entstehen) direkt nach der Brücke über die Aude Richtung Norden ab. Wenige Kilometer nach dem Weinort Cuxac d'Aude sieht man schon von weitem über die Weinfelder einen Damm, den wir zunächst für einen Fluss- oder Kanaldamm hielten, der sich aber als Eisenbahndamm entpuppte. Die Straße unterquert diesen Damm und führt danach direkt in den Ort. |
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Bäume säumen die Ufer des Kanals, auf dem Hausboote entlang schippern. Hier und da haben auch welche an den Ufern festgemacht. Links und rechts des Kanals führt je eine Straße entlang. Unweit überquert eine Fußgängerbrücke den Wasserweg. Gleich am Anfang unserer Visite empfängt uns eine Schleuse. Nachdem wir einem Boot bei der Schleusendurchfahrt zugesehen haben, fragen wir uns, was das denn für ein Kanal hier ist. Der bekannte Canal du Midi liegt doch wohl weiter im Hinterland, streift Narbonne überhaupt nicht und führt nach Béziers. Das kann er doch nicht sein, auch wenn er genauso aussieht ... Kommt noch der Canal de la Robine in Frage, aber der führt malerisch direkt durch Narbonne und von dort zum Mittelmeer. Allerdings hörten wir von ihm, dass er Narbonne auch mit dem Canal du Midi verbinden soll. Beim Bau hat man seinerzeit Narbonne links liegen lassen, eine harte Kränkung für die einst mächtige römische Provinzhaupstadt der "Gallia Narbonensis". Wie allerdings der Canal de la Robine genau verläuft, dafür hatten wir uns bisher nicht interessiert. Wir kannten ihn von Narbonne, von Gruissan und Port-la-Nouvelle. Haben wir hier in Sallèles d'Aude ein weiteres Teilstück vor uns? |
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Wir fahren den Kanal entlang durch den Ort. Schließlich sind wir am Ortsende, die Straße führt aber weiter. Wir kommen an einigen Schleusen vorbei und halten dort immer an, um sie zu besichtigen. Viele Schiffe waren hier aber nicht mehr zu beobachten. Es fällt auf, dass der Kanal schnurgerade durch die Landschaft zieht.
An einer Brücke am offensichtlichen Ende des Kanals halten wir an. Hier mündet der Kanal in einen weiteren Wasserweg, der hier einen Bogen macht. Es gibt Anlegestellen, an denen auch viele Schiffe liegen. Ein Verwaltungsgebäude wie eine kleine Hafenmeisterei steht am Ufer. Wir sind hier am Canal du Midi angekommen! Unser Kanal, den wir begleitet haben, mündet hier in den Canal du Midi. Inzwischen wissen wir auch, dass der Kanal durch Sallèles d'Aude einfach "Verbindungskanal", auf französisch "Canal de Jonction", heißt. Aber was verbindet er mit dem Canal du Midi? Der Sache können wir zweifellos auf den Grund gehen, wenn wir den Canal de Jonction in der anderen Richtung folgen. |
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Zunächst aber folgen wir den Schildern zum Museum Amphoralis. Davon hatte ich auf der Webseite des Ortes gelesen. Es handelt sich hier um ein gallo-romanisches Töpfer- und Ziegelei-Museum, das in der Folge von Ausgrabungen römischer Amphorenscherben aufgebaut wurde. Le Site Amphoralis rekonstruiert heute ein typisches gallo-romanisches Dorf, die Besucher können selbst in vielfältiger Weise aktiv werden. Leider waren wir allein auf dem großen Parkplatz. Eine lange Mittagspause, die wir nicht warten wollten. Ein Grund, einmal wiederzukehren. | |||
Wir hatten noch ein anderes Ziel im Auge, von dem wir gelesen hatten: Hier in Sallèles d'Aude sollte sich das "Centre Européen des Étoffes et du Patchwork" 1) befinden. Sicher ein hochtrabender Name, aber er macht neugierig. Der Besuch dieser Privatsammlung von interessanten, künstlerischen Textilarbeiten aus aller Welt war auf jeden Fall kurzweilig. Im oberen Stockwerk gibt es wechselnde Gastausstellungen, diesmal hatten österreichische Künstler ausgestellt. Man könnte denken, Stoffapplikationen und Patchworkarbeiten sind nur etwas für Frauen. Nein, ich fand die Zusammenstellungen, Themen und Farben auch recht unterhaltsam. | |||
Jetzt aber ist es Zeit, den Weg ans andere Ende des Kanals zu nehmen. Insgesamt misst der schnurgerade Canal de Jonction 8 Kilometer und besitzt 7 Schleusen. Die letzte (oder erste), der wir uns jetzt nähern, ist die älteste und architektonisch bedeutendste. Die Schleuse von Gailhousty stammt aus der Epoche von Ludwig XVI., 1770 von Vauban erbaut (von wem sonst???). Gailhousty ist als Baudenkmal klassifiziert, das Bauwerk bedient eine ganze Reihe von Funktionen: zwei Schleusen, ein Trockendock, die (ehemalige) Schleusenwärterwohnung, das früherere Amt für die Verwaltung aller Wasserwege Frankreichs - und ein Wehr. Dieses Wasserwehr sollte - gesteuert über 15 Ventile - einen Teil des Wassers der Aude über einen weiteren Kanal "La Saignée" zum Étang de Capestang leiten, um dessen Austrocknung zu begegnen. Die Arbeiten wurden aber, durch die Revolution unterbrochen, nicht vollendet. Hier erfahren wir nun auch die Funktion des Canal de Jonction, er verbindet den Canal du Midi mit dem Fluss Aude. Von diesem gelangen die Schiffe dann nach 650 Metern in den Canal de la Robine und weiter nach Narbonne. Für heute haben wir genug gesehen. Aber wir werden noch einmal wiederkommen. Immerhin gibt es noch einiges mehr zu entdecken. Von dem Antiken-Museum Le Site Amphoralis hatten wir schon gesprochen. Aber es gibt hier auf dem Gemeindegebiet auch noch eine Kanalbrücke (Pont Canal) zu bestaunen, die den Canal du Midi über einen Fluss führt. Und auch die Dorfkirche soll sehenswert sein. Das Heimatmuseum, das das alte Sallèles zum Thema hat, haben wir auch noch nicht erwähnt. Also: Au revoir, Sallèles d'Aude! |
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1)Meines Wissens hat dieses Museum Ende 2010 leider geschlossen. |
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Im Netz seit: März 2012 |
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