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Das Fort de Salses stellt eines der bedeutendsten Bauwerke europäischer Militärarchitektur dar. Als Vorläufer der heutigen Festungsanlage hatten bereits die Römer hier einen befestigten Stützpunkt zur Überwachung der Via Domitia unterhalten, der Verbindungsstraße zwischen Rom und Barcelona in der hiesigen gallischen Provinz Narbonensis. Wenn man nicht durchs Gebirge der Corbières wollte, mußte man zwangsläufig hier durch. Denn wo heute der Étang von Leucate ist, war früher noch das Meer.
Wegen dieser strategischen Lage ließ König Ferdinand von Aragon hier 1497 eine gewaltige Festung nach damals modernsten militärischen Gesichtspunkten errichten. Damit unterstrichen die Spanier ihren Herrschaftsanspruch auf das katalanische Roussillon nördlich der Pyrenäen. Salses sieht sich auch heute als das Tor zum katalanischen Land, la porte du pays catalan, denn hier verlief einst die Grenze zwischen Frankreich und Spanien, zwischen Languedoc und Katalonien.
Die imposanten Außenmauern sind um die 10 Meter dick, halb in die Erde eingelassen, von breiten Gräben zusätzlich gesichert. Fast 100 mal 100 Meter groß, besitzt die Festung mehrere Zugbrücken, gewaltige Ecktürme, oben abgerundete Mauern, die Kanonenkugeln ablenken sollen, und eine innere Burg mit einem hohen Bergfried. Seinerzeit konnten sich 1000 Soldaten mit 300 Pferden im Fort verschanzen.
Allerdings hielt die strategisch so günstige Lage nicht lange vor. Das Mittelmeer spülte soviel Land an, daß es 1542 den Franzosen gelang, ungehindert gegen Perpignan zu ziehen, in dem sie die Festung umgingen und den Weg über Leucate auf dem angespülten Land zwischen Étang und Meer nahmen.
Erst im Pyrenäenfrieden von 1659 wurden die Pyrenäen die "natürliche" Grenze zwischen den beiden mächtigen europäischen Ländern. Damit verlor die Festung von Salses ihre Bedeutung als Grenzbefestigung. Trotzdem veränderte der königliche Festungsbaumeister Vauban 1691 noch einiges, um die Festungsanlage noch besser gegen Artillerieangriffe zu sichern. Seither fiel sie nie mehr in feindliche Hände, vielleicht auch, weil sie nicht mehr angegriffen wurde. Eigentlich als Fort militärisch nutzlos, wurde die Zitadelle noch als Pulvermagazin und Staatsgefängnis verwendet, ehe sie bereits 1886 unter Denkmalsschutz gestellt wurde.
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Eine Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall. Wir hatten eine Führung durch eine sehr nette junge Frau, die bald merkte, daß auch Deutsche unter den Gästen waren, und sich ihrer besonders annahm. Sie konnte hervorragend deutsch, hatte u.a. Germanistik studiert und nutzte die Gelegenheit zu einem netten Gespräch in der von ihr geliebten Sprache.
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Letzte Änderungen: Mai 2007 |